Gedanken zur
Pisastudie Froh zu sein bedarf es
wenig.....
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Dieses Lied wird
heute immer noch als Kanon gesungen. Dem Sinn des
Liedes nach gehandelt wird zu selten. Immer
wieder ist zu sehen und zu hören, dass nach dem
Singen fast immer zur Tagesordnung übergegangen
wird. Regeln und Normen unterstützen, dass auch
der sich gerade zündelnde Frohsinn, nur zu
gegebener Zeit und im bestimmten Maße
stattzufinden hat. |
Der
Musikunterricht geht zu ende. Mathe! Hier ist natürlich
in keiner Weise irgend ein Singsang erwünscht.
Hier wird gearbeitet! Wer es nun, trotz Mahnung
nicht lassen kann, dem kann es schon leicht
passieren, als Störenfried zumindest ermahnt,
wenn nicht des Raumes verwiesen zu werden.
Desgleichen geschieht natürlich auch, wenn es um
andere der rechten Hirnhälfte angesiedelten
Neigungen, Talente und Interessen, wie z.b.
Zeichnen, Malen, Gestalten, Tanzen, Träumen usw.
geht. Im umgekehrten Fall nun, wenn ein Kind während
des Musik-, Sport- oder Kunstunterrichts mit
seinen Gedanken noch bei einem der
vorangegangenen Hauptfächer ist, verhält sich
die Lehrkraft in dieser Situation meist positiv.
Keine Mahnung oder Missbilligung, geschweige denn,
die Aufforderung den Unterrichtsraum zu verlassen. |
Schon vom ersten
Tag des Schulantritts, wird den Kindern
unmissverständlich klar gemacht, welche Bereiche
wichtig sind. Gute Leistungen der sogenannten
Neigungsfächer spielen kaum eine Rolle. Nur wenn
auch in den Hauptfächern positive Erfolge
erbracht werden, finden auch die Nebenfächer
Beachtung. Ansonsten fallen sie nicht ins Gewicht. |
Diese alltäglichen
Erfahrungen, Regeln, Normen und Verhaltensweisen
der Bezugspersonen werden überall dort
erfolgreich eingetrichtert und andressiert, wo
sich Kinder in den dafür vorgesehenen Bereichen,
wie Familie, Krippe, Kindergarten, Vorschule,
Schule, Horte, Heime usw. aufhalten und dies, in
den meisten Fällen nicht einmal freiwillig,
sondern aus einem familiären, persönlichen
Zwang, oder staatlicher Pflicht heraus. |
Schon im
zartesten Alter wird dem Kind, in immer noch überwiegender
Zahl antrainiert, was es zu wollen hat. Es lernt
von Anfang an, nach dem täglich vorgegebenen
Zeitplan zu leben und zu reagieren. Schließlich
ist es so lernfähig, dass es bereits nach kurzer
Zeit den Tagesablauf verinnerlicht hat. So ist
kaum noch zu erkennen, dass es sich nicht um das
wirkliche Bedürfnis handelt, sondern um das von
anderen eingeprägte. |
Die Erziehung der
Kinder erfolgt häufig auf rationaler Ebene.
Alles steht im praktischem Verhältnis zur Zeit
und Ordnung, immer den Normen und Werten
angepasst. Wenn es Zeit ist wird gegessen,
geschlafen, gesäubert, gespielt, geschmust,
gelernt usw. Hier werden also schon fürs spätere
Verhalten die Weichen gestellt. Ausnahmen diesbezüglich
werden dem Kind sehr deutlich gemacht, damit es
nicht auf einmal auf die Idee kommt, nun ständig
irgendwelche Regeln umzustoßen. Also stellt das
Kind die eigenen Bedürfnisse ständig darauf ein
und kommt mit der Zeit auch gar nicht mehr so oft
darauf den Zeitplan, die Regeln und Normen
umzustoßen. Die Kreativität entwickelt sich
folglich nur im dafür bestimmen Rahmen. Das Kind
erlebt Tag ein, Tag aus das phantasielose, ihnen
später häufig noch sinnlos erscheinende
Verhalten der Bezugspersonen und ist dadurch
selbst im späteren Leben, durch die selben
Mauern, wenn nicht unfähig, dann aber zumindest
gebremst, die persönlichen Fähigkeiten zu
erkennen und zu entwickeln. Oft werden Interessen
und Fähigkeiten zurückgehalten und bleiben im
Inneren des Kindes Begraben. Weil ja rechtzeitig
genug eingetrichtert wurde, was im Leben wichtig
zu sein hat und was zwar Spaß macht, aber ja
Quatsch und unsinnig ist. Schon die Reaktionen
auf die ersten selbstgemachten Dingen entpuppen
sich für die Kinder oft sehr schnell als Lüge.
Verbal wird sich entzückt darüber geäußert,
wie toll es doch sei. Das Produkt selbst jedoch
wird vom Kind oft entweder gar nicht mehr gesehen,
oder im Papierkorb wiedergefunden. Erst wenn
wirkliche Leistung vollbracht wird, z.B.
alleine aufs Töpfchen gehen, sich anziehen,
Buchstaben schreiben, gute Zensuren etc., also
ein messbares Ergebnis erbracht wird, wird sich
dem freudig zugewandt. |
Wie
viel verkümmert in all den Jahren, wo sich
Kinder denen anzupassen haben, die nicht einmal für
sich selbst fähig sind, sich und die eigenen
wirklichen Werte, ihren eignen Sinn zu erkennen. |
Es ist aber an
der Zeit, endlich die Dinge vermehrt in den
Mittelpunkt der Bildung zu stellen, die für die
Entwicklung des Menschen, der Menschheit wichtig
sind. Allen Kindern muss das Recht auf freie
Entfaltung eingeräumt werden. |
Ganz
offensichtlich ist doch, dass, wenn eine positive
Entwicklung stattgefunden hat, oder stattfindet,
immer das freie Denken und Tun, das
phantasievolle Handeln, die Kreativität die
Wegbereiter waren. Den wichtigen historischen
Stellenwert in allen Ländern, für die positive
menschliche Weiterentwicklung, nimmt die Kultur,
also die Musik, Literatur, Kunst, Architektur usw.
ein. Sie hat für viele Menschen nicht an
Wichtigkeit verloren. Jeder kann sich daran
erfreuen, sich damit auseinandersetzen, damit
identifizieren. Viele tun dies leidenschaftlich.
Doch die Botschaft, die Einstellung zum Leben,
Denken und Handeln der Kulturschaffenden, wird
nur selten verstanden, geschweige denn selbst
umgesetzt und weiterentwickelt, somit gelebt.
Wobei jeder, der es in irgend einer Form auch
versucht, die Kraft spürt, die davon ausgeht und
sich auf das gesamte Denken und Handeln auswirkt.
Jeder ist in seinem tiefsten Inneren ein schöpferischer
Mensch, ein Künstler, doch die meisten sind
nicht bereit, besser gesagt nicht fähig, ihn
herauszufordern. Es wird verneint, veralbert,
unterdrückt. Dennoch wächst die Erkenntnis,
dass das Leben nicht nur aus Arbeit, Essen,
Schlafen und Kinderkriegen bestehen kann. |
Wo bleibt der Spaß,
die Freude? Wo das Glücksgefühl? Was ist der
Sinn? |
Vielen fällt an
diesem Punkt das eine oder andere ein, was früher
irgendwann einmal Freude gemacht hat. Musik,
Kunst, Sport. Seltener Mathe, Deutsch, Physik
oder ähnliches, denn diese Bereiche haben meist
in irgend einer Form mit dem gewählten Beruf zu
tun und der hat leider im Verhältnis oft recht
wenig mit Freude zu tun, sondern sorgt fürs Ein-
und Auskommen des täglichen Lebens. |
Natürlich
entscheiden sich nun viele für den sportlichen
Bereich. Denn der Sport war in der Reihe der
sogenannten Neigungsbereiche das wichtigste Fach.
Auch hier konnten messbare Leistungen erbracht
werden. Es lebe der Sport! |
Immerhin wird der
Körper des Hobbysportlers so sehr angetrieben,
dass der Mensch danach auch wirklich geschafft
ist und weiß, was er getan hat. Jeder Muskel,
jede Schweißperle, jede persönliche Leistung
stellt den Beweis. Jeder dieser Menschen weiß
sehr schnell welche Sportart für ihn geeignet
ist, welchem Verein er beizutreten hat, welche
Kluft er zu tragen hat, wie oft er zu trainieren
hat, wie viel er zu bezahlen hat, welchen Regeln
und Normen er sich unterzuordnen hat und jeder
kriegt zu spüren, wie lange er dabeibleiben darf.
Endlich hat das Leben seinen Sinn gefunden? |
Doch plötzlich
zeigt sich das unausweichliche, fortgeschrittene
Alter. Das zwingt nun wieder zum Umdenken. |
Die Suche nach
dem Sinn beginnt von neuem. Jedenfalls dann, wenn
der Mensch zu dieser Zeit nicht sowieso schon so
in die Lebenssituation hineingewachsen ist, und
es als eigenes Los ansieht, dass es nun mal so
ist, wie es ist. Wie gehts? Muss ja! Was
macht die Familie? Geht so! Wie gehts auf
der Arbeit? So Lala! usw. Er also schon tot ist,
bevor er stirbt. |
Es gibt unzählige
Menschen, die schon lange gelernt haben an allem
vorbei zu leben. Keiner von ihnen hat ja gelernt,
oder es wieder verlernt, einmal wirklich in sich
hineinzuhorchen, Dinge in sich zu erkennen und
wachsen zu lassen, neugierde für sich zu
entwickeln und Fähigkeiten zu erkennen. Sie sind
seelisch immer mehr verarmt und verkümmert.
Diese Situation setzt immer früher ein, denn
seit langem spielen die unterschiedlichen Medien,
wie Fernsehen, Computer, Play-Station, Gameboy
usw. |
All das, was
sonst zumindest damit verbunden war Kontakt zu
anderen aufzunehmen, kann jetzt spielend die Welt
der bewegten Bilder. Hautnah und skrupellos wird
das Denken, die Gefühle, Werte, Regeln und
Normen eingebrannt. In Farbe! |
Das Leben wird
gesehen und gehört. Es braucht nicht mehr erlebt,
gelebt zu werden. Alles ist so Phantastisch, dass
die eigene Phantasie jetzt endlich wirklich fehl
am Platze ist. Sollte es nun dennoch einmal dazu
kommen, fängt z.B. ein Kind während einer
solchen Fernsehsitzung an zu singen, spielen,
tanzen, oder erzählen, wird reagiert, getadelt,
oder rausgeschickt. Wie gehabt wird geformt, geprägt,
geknetet, gebogen, bis es auch seiner
Konsumentenpflicht entsprechend, handelt und
seine eigenen Sehnsüchte im tiefsten Inneren
begräbt. Brav, brav! |
Nicht selten
spielt sich das Leben nur noch mit vor und mit
dem Fernseher ab. Er bestimmt die Zeit und die
Art der Informationen, der Angst, der Freude, der
Spannung usw. Alles im rechten Maß versteht sich.
Keines der Sinne soll dabei überlastet werden,
oder zu kurz kommen. Jedenfalls nicht in die
Richtung, dass dabei zu sehr und zu lange
nachgedacht, tatsächlich etwas gelernt wird,
oder gar Spaß an etwas anderem gefunden wird.
Von Programmgestaltern, wird entschieden, was zu
welcher Zeit gesendet, also gesehen wird. Auch
wird für den Konsumenten das Programm zensiert.
So gibt es zur Hauptsendezeit sowohl blutrünstige,
fetzige, beängstigende Filme und Krimmis, als
auch Komisches, Rock, Pop Musikantenstadel usw.,
während erst spät am Abend die Filme, meißt
aus den 50er, 60er Jahren, nur mit dem Hinweis
gesendet und gesehen werden dürfen " für
Jugendliche unter 16 nicht geeignet" Es geht
den Machern also nicht wirklich um den Schutz,
geschweige denn um Bildung, es geht ihnen um
Einschaltquoten, also ums Geld. Die Filme werden
deshalb auch fast immer im Viertelstundentakt
durch Werbung unterbrochen. Hier wird uns, also
auch den Kindern, nun schnell zwischendurch
eingetrichtert, welches Deo, welche Pizza,
welcher WC Reiniger, welche Süßigkeiten,
welches Auto usw. unseren persönlichen Wert,
unser Wohlbefinden Erhöht, oder welche
Geldanlage und Versicherung u.ä. unser Leben
solide und sicher macht. Immerhin können die
Kinder, durch die fortwährenden Wiederholungen
in den Werbeblöcken, die Texte bald auswendig
mit- sprechen und singen, außerdem sind sie
schnell in der Lage die jeweiligen Produkte in
Geschäften wieder zu erkennen und einzufordern.
Doch Bildung? Das Bonbon sind dann noch die
Filmtipps, in denen die verlockenden, brutalen,
kriegerischen, Horror und Actionszenen im
Kurzschnittdurchlauf gezeigt werden. Nicht selten
haben jüngere Kinder das Gefühl, dass sie die
ganzen Filme gesehen haben und das gleich mehrere
Male und dass die Werbung und die Filmtipps zu
dem eigentlichen Film den sie gerade sehen
dazugehören. Sollten sich nun bei den Kleinen Ängste
zeigen, wird ihnen pflichtbewußt erklärt, dass
es nur ein Film sei, dass es das nicht gäbe,
dass es nur Spaß sei usw. Froh zu sein bedarf es
wenig..... |
Immerhin können
die Konsumenten selbständig, mittels
Fernbedienung, aus bequemen Sesseln die Sender wählen.
Nur nicht bewegen. Er ist dankbarer, zufriedener
Abnehmer. Kann er doch alles mitbekommen, was er
mitbekommen soll, ohne ständig selbst darauf
kommen zu müssen. Immerhin darf er die Kanalwahl
treffen. Die Sucht, die Abhängigkeit wächst.
Anstandslos lernt jeder, das zu fressen, zu
schlucken was über den Äther, die Bildschirme
serviert wird. |
Und das Kind? Was
macht das Kind? In der Anlage noch soviel wollend,
spürend, ahnend, strebend und doch so schwach,
zerbrechlich? Es ist angewiesen auf die, die
selbst um ihr eigenes Ich betrogen, ordnungsgemäß
das weitergeben wieder! was Norm
und Regel verlangt. |
Die Sucht wächst
weiter, nistet sich ein. Alle Sinne werden
befallen. Alle Wünsche und Forderungen,
Meinungen und Positionen, Fragen und Antworten,
Neigungen und Talente abgewürgt, umgekrempelt,
dirigiert und eingetrichtert, manipuliert und
abgewogen. Nichts steht der Sucht entgegen. Das
Kind, angesteckt von der Sucht der Vorbilder, mit
allen Sinnen aufsaugend, saugt und saugt, frisst
in sich hinein, stopft sich voll. Alles bleibt
drinnen, denn, natürlich verpflichtet das Sehen
zum Schweigen. Die erste Schweigepflicht! Die
kleine Seele schluckt ohne zu kauen, schon von
klein auf an. Schluckt und schluckt, alles bleibt
unverdaut. Das Virus arbeitet schnell und sicher,
aber der Patient wird nicht erkannt. |
Erst, wenn ganz
bestimmte Leistungen ausbleiben wird reagiert.
Die Reaktion bezieht sich in solchen Fällen
allerdings nicht auf die Ursache, sondern
lediglich auf die Folgen. |
Schlechte
Leistungen erfordern Maßnahmen zur Verbesserung.
An dieser Stelle wird nun meist wieder die
Ursache selbst, das Medium Fernsehen/Video,
Computer etc. angesetzt. Fernsehverbot!
Phantastisch! Der Kreis schließt sich nun gänzlich,
Fernsehen = schlechte Leistungen = Fernsehverbot!
Das Schrecklichste, was einem Menschen passieren
kann. Das weiß und spürt jeder. Deshalb hat
sich diese Strafart sehr schnell herumgesprochen,
durchgesetzt und etabliert und erzielt
erzieherisch seine Wirkung, ohne, dass ständig
über neue Methoden und Maßnahmen nachgedacht
und gesprochen werden muss. Doch diese, zu
Tauschgeschäften entwickelte Methode, gute
Leistungen, gewünschtes Verhalten, gegen
Fernsehen, bringt meist keinen echten Erfolg. Es
ist also doch kein Allheilmittel, kein
Wundermittel, keine Medizin, nur bunte
vielversprechende Pillen, die wie Seifenblasen
zerplatzen, somit keinen Erfolg auf Heilung
bringen. Nur ein Durcheinander in Kopf + Leib +
Seele, je jünger desto mehr. Wie schon von jeher
haben solche bunten, kleinen Pillen noch nie eine
Krankheit wirklich gestoppt, geschweige denn
geheilt. Sie, genau wie bunte, süße Bonbons
waren schon immer nur in der Lage bestimmte Gefühle
vorzutäuschen, Ersatz zu sein für Zuneigung,
Zuwendung, Erlebnisse, Taten, Zusammensein usw.
Sind sie aufgelutscht hören die kleinen bunten
Bilder auf zu flimmern, wird mehr verlangt. |
Mehr verlangt, um
die Sinne zu stillen. Noch lange nicht aus dem
Stillalter herausgewachsen? Immer noch unfähig
selbst zu entscheiden, wie viel, wann und was zu
sich genommen wird? |
Nicht unfähig!
Nie gelernt mit den Ver- Führern, richtig
umzugehen! Nicht gelernt Nein zu
sagen, Versuchungen zu widerstehen und damit aus
sich heraus zu wachsen, Vertrauen zu sich und
seinen Vorstellungen und Wünschen zu bekommen.
Sich gegen die Macht des Zaubers zu behaupten.
Selbst sein eigener Zauberer zu werden und seine
Welt so zu gestalten, um darin den eigenen Sinn
zu suchen, sich zu finden. Jeder muss dies allein,
aus sich heraus tun. Wer auf andere wartet, kann
lange warten! |
Wer
nur auf andere hört, wird selbst überhört,
wird nicht wahrgenommen, ist nicht wirklich da.
Ist nur jemand in eine, zur rechten Zeit, am
rechten Ort, mit vorgegebener Meinung, bestimmte
Hülle gepresst und eingeengt. Ein Nichts!
Dennoch zufrieden? |
Zufrieden
mit sich und der Welt. Diesem Menschen kann
nichts etwas anhaben. Er ist, wie er ist und doch
ist er nur, wie er sein soll. Ein freudig
schluckender und wiederkäuender Allesfresser! |
Die Vorgegebenen
Werte, Normen und Regeln sind so sehr
verinnerlicht, dass die Identifizierung damit
perfekt ist. Wobei es natürlich dennoch möglich
ist, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln,
wie Fernsehen, Computer, Presse, Gesetzte, Schule,
Erziehungsstätten, Familie, also wieder mit
bunten Bonbons das Innere neu umzugestalten, wenn
die Notwendigkeit dafür besteht. So kommt es
immer wieder zu Umdenkungsprozessen. Neue Werte,
Normen und Regeln halten Einzug in den Menschen.
Nur die eigenen Werte schaffen es nicht, den für
sie bestimmten Platz einzunehmen. Verkümmern
immer mehr im Inneren. Sie werden ganz verblassen,
wen sich nicht endlich gekümmert wird. |
Sich
wirklich um etwas kümmern, hegen und pflegen,
sich zu sorgen, es beobachten, fühlen, sehen und
hören, Entwicklung erkennen, sich darüber
freuen können, sei es auch noch so klein, und
dennoch wachsen zu lassen, aus sich heraus, lässt
erst die Möglichkeit entstehen selbst zu wachsen.
Zu wachsen auf allen Ebenen. |
Lernen
von Pflanzen, Kleinstlebewesen, Tieren, Kindern.
Im Kleinen anfangen. Nicht glauben zu wissen, was
wichtig ist, sondern fühlen, was wichtig ist.
Der Kopf- und Regelmensch muss endlich auch die
anderen Sinne in sein Leben einbeziehen, will er
sein Leben wirklich spüren. |
Ohne
vorgegebene Formeln auf die Suche gehen. Stein
auf Stein, wie die ersten Bausteintürme kleiner
Kinder, entstehen und wachsen. Anfangs noch klein
und wackelig, aber voller Freude und Wagemut.
Jeder neue Versuch, jedes Ausprobieren, bringt
neue Ebenen, die wiederum erobert werden. Durch
die Vielfalt an Möglichkeiten, wachsen ständig
neue, ungeahnte Räume die offen sind
eingerichtet zu werden, nach eigenem Maßstab,
mit den Mitteln die eigens dafür zur Verfügung
stehen. Jeder Mensch ist sein eigener Baumeister!
Bildung? |
Dort
wo dies möglich ist, zeigen Beobachtungen von
Kindern immer wieder diese ursprünglichen Fähigkeiten.
Sie sind noch offen und bereit alles Neue an sich
herankommen zu lassen, zu prüfen und möglicherweise
für das weitere Handeln einzubeziehen. Die
Phantasie kennt noch keine Grenzen, noch ist
alles erlaubt. Die innere Welt verbindet sich,
ohne Schwierigkeit mit der Äußeren, wobei die
Gefühlsebene immer die erste Instanz ist. Den
Gefühlen wird freien Lauf gelassen. Nichts
bleibt drinnen, was raus muss. Raus muss, was
sonst drinnen kaputt macht. Noch wächst das Kind,
auch innerlich. Es fühlt, hört, sieht. Es lacht,
weint, spricht, schreit und singt. Es ist fähig,
mit allen Sinnen aufzunehmen, genau wie aus sich
heraus zu geben. Die Freude des Entdeckens und
Handelns ist so groß, dass immer mehr Möglichkeiten,
Fähigkeiten, Interessen, Räume wachsen in denen
geschaffen, gearbeitet wird. Bildung! Diese schöpferische
Tätigkeit wird leider immer wieder als Spielerei
abgetan und die Wichtigkeit der Ausschöpfung,
des Auslebens dieser Phase häufig nicht erkannt,
sondern unterbrochen, veralbert, abgewürgt, in
andere, Leistungsbezogene, Bahnen gelenkt, oder
nur bis zum fünften Lebensjahr, also bis zum
Vorschulalter gebilligt. |
Kinder
müssen aber, und zwar speziell in der für sie
bestimmten Art und Weise erfahren, erarbeiten,
erspielen, also erleben. |
Die in dieser
Zeit gesammelten Erfahrungen, Techniken, Fähigkeiten,
das gewachsene Selbstvertrauen und Wissen auf
allen Ebenen, bilden das wichtige Fundamen, auf
dem sich alles entwickelt, was im weiteren Leben
auf das Kind zukommt. Je stabiler dieses
Fundament ist, desto bereiter, offener begibt
sich das Kind, der Mensch, in neue unbekannte
Bereiche. Es ist bereit weiter zu wachsen, in
sich aufzunehmen und aus sich herauszulassen,
sich weiter zu entwickeln, auch jetzt im Dialog
mit allen Sinne. |
Das Kind ist also
fähig, sich weiter zu entwickeln. |
Der Mensch, die
Gesellschaft in der es aufwächst ist es, in der
Regel immer noch nicht. Mit zu wenigen Ausnahmen
verläuft die Erziehung immer noch nach den
gleichen Mustern der Vorfahren. Von
Weiterentwicklung ist kaum etwas zu erkennen. |
Immer noch zählenen
in der Erziehung die alten Tugenden. Ordnung,
Fleiß, Redlichkeit und Stärke stehen häufig an
erst Stelle und bauen die dicken, unüberwindbar
gedachten Mauern, gegen die individuelle
Entwicklung des Menschen auf. |
Immer noch wird
das Kind, schon von klein auf an, mit dem schon
starr und vertrocknetem Rüstzeug fürs Leben
ausgestattet. Weiterhin voll- gestopft,
gequatscht, gelangweilt, gequält und abgespeist
mit Dingen, Techniken, Bereichen, Fächern und
Wissen was schon heutzutage überholt ist |
Immer noch werden
die Kinder in den Familien, Erziehungsstätten,
Schulen, Ausbildungsstätten in die Richtung
bearbeitet funktionierende Arbeiter, Angestellte,
Beamte zu werden, obwohl klar ist, dass die
Anforderung an die Menschen, eine andere ist,
also nicht mehr mit dem Bild übereinstimmt,
welches ihnen Tag ein Tag aus vermittelt wird. |
Immer
noch wird zu wenig gehört, gesehen, geachtet und
erkannt, was Kinder wollen und brauchen, um für
das eigene Leben fähig zu werden. Es selbst in
die Hand zu nehmen und zu entscheiden, wie und
wohin sie gehen wollen. |
Die Werte und
Vorstellungen, Talente und Fähigkeiten, aber
auch die Bedürfnisse, Wünsche und Träume der
Kinder, der Menschen müssen erkannt und
respektiert werden und in die Art und Weise des
Lernens, der Wissensvermittlung, durch Mit-
sprache und gestaltung, direkt einfließen. |
Kinder
lernen auf verschiedenen Ebenen, die von allen
Sinnen geöffnet, betreten und erobert werden.
Jedes Kind lernt am besten über die eigenen,
persönlichen Ebenen. Es ist also für das
individuelle Lernen und Erfassen wichtig, nicht
einseitig, immer die selben Ebenen anzusprechen.
Es ist notwendig mit unterschiedlichen Methoden
und Techniken, vielseitig und immer neu
motivierend, gemeinsam mit den Kindern, Neues zu
erarbeiten und zu entwickeln und zu festigen.
Selbst, sogenannte Leistungsbereiche sind
geeignet, vielschichtig vermittelt zu werden.
Auch der in diesen Bereichen oft trockenen
erscheinende Lehrstoff bietet viele Möglichkeiten,
über andere Wege und Ebenen erfasst und
verstanden zu werden |
Richtig
verstanden und durchgeführt bedeutet diese Art
des Lernens, auch für den Lehrenden,
Weiterentwicklung und sogar Freude am Beruf. |
Wichtig
hierfür ist die Sende- und Empfangsbereitschaft
auf der lehrenden, wie auf der lernenden Seite.
Dies kann nur durch partnerschaftliches Umgehen
miteinander entstehen. Nur auf dieser Grundlage
kann eine Vertrauensbasis wachen. |
Nur
wer vertrauen hat ist bereit zu geben und zu
nehmen. Dies gilt natürlich auch für die
Wissensaufnahme. |
Jeder
hat so seine eigenen Erfahrungen mit den
unterschiedlichsten und zahlreichen
Wissensvermittlern gemacht. Positiv im Kopf
geblieben sind diejenigen, die beim Kind, den
Kindern geblieben sind. Die das Wissen, ihre
Ziele, Vorstellungen und Methoden genauso
eingebracht haben, dass die Lernenden die Wege
mitgestalten konnten, sie sich ernstgenommen fühlten
und dadurch Spaß und Freude an der Arbeit hatten.
Froh zu sein bedarf es wenig..... Nur mit einer
Leistungsmotivation in diesem Sinne gelingt es
auch, an schwierige Aufgaben und Arbeiten
heranzuführen. Weil das gemeinsame
Erarbeiten und zum Ziel kommen im Mittelpunkt
steht. |
Lernen
geschieht hier durch verstehen, erfahren,
erlernen und begreifen auf allen Ebenen und mit
allen Möglichkeiten. Anforderung und Entspannung
wird genauso einbezogen, wie die Freude am
eigenen und gemeinsamen Tun. |
Diese Art des
Lernens ist hinlänglich bekannt. Dennoch wird
auch heute noch überwiegend der
Frontalunterricht zur Stoffvermittlung abgehalten.
Mit den dazu passenden Methoden gearbeitet. Dem
ständig mechanischen Füllen leerer Heftseiten,
wiederholen unüberschaubarer Formeln, und
nichtssagender, nicht zeitentsprechender Texte
usw. |
Die Unfähigkeit
dieser Lehrmethode beweist sich immer wieder
selbst. Der auf diese Weise vermittelte Stoff ist
schon nach relativ kurzer Zeit kaum noch
vorhanden, also zu gebrauchen. Lernen geschieht
hier, überwiegend durch Zu- hören und sehen,
Auswendiglernen, Ab- und Aufschreiben. Nur durch
einen ständig zu spürenden Druck wird Wissen
antrainiert, aber auch die Unlust am Lernen wächst.
Antrainiertes lässt nach, wenn der Druck nachlässt.
Das ist also kein Lernen! |
Lehren und lernen
will gelernt sein! |
Es
liegt nicht an den Kindern, den Lernenden, wenn
sie nichts lernen, begreifen, verstehen. Es liegt
an den Eltern, Erziehern, Lehrern, den
Wissensvermittlern; die nicht alle Möglichkeiten
des Lernens in ihr Handeln einbauen und einfließen
lassen; die nicht in der Lage sind, neugierig zu
machen und die Freude am Lernen zu fördern und
zu erhalten; die nur nach ihrem Schema handeln
und in ihrem Tun unbeweglich und starr bleiben,
blind und taub gegenüber den Vorstellungen und Wünschen
der Lernenden; die eben immer wieder gern in die
lang gehegten und gefüllten Schubladen greifen,
aus denen heraus sie alles auf die Lernenden
abladen und sie voll packen mit überaltertem
Stoff |
Was ist die
Ursache, was die Wirkung? |
Immer wieder ist
zu hören und zu lesen, dass mehr und mehr
Erzieher und Lehrer frühzeitig aus dem Beruf
ausscheiden, psychisch, aber auch körperlich überfordert
sind, ihr Enthusiasmus, ihre Ideale verloren
gehen. Einer der Hauptgründe ist sicher die
jeweilige Gruppen- bzw. Klassenstärke. Die oben
beschriebene wünschenswerte Art und Weise der
Wissensvermittlung ist natürlich in der Regel
nur möglich, wenn ein individueller Kontakt zu
den Kinder, schon allein von der Zahl her, überhaupt
möglich ist. Ein weiterer wichtiger Grund ist
die Ausbildung, die sich an den tatsächlichen
Anforderungen der Wissensvermittlung, der Bildung
orientiert. Denn auch hier wird immer noch nach
den alten, überholten Richtlinien gearbeitet. z.B.
sollten die soziale Kompetenz und die Kreativität
im Denken und Handeln den gleichen Stellenwert
haben, wie das allgemeine Wissen, die Methoden
der Wissensvermittlung usw. Erst unter
Einbeziehung aller Aspekte, wird eine Veränderung
des Bildungsniveaus möglich sein. |
Meiner
Meinung nach sollte der Schock der Pisastudie
eben nicht dazu führen, dass die Kinder nun
schon ab fünf Jahren in die Schule gehen müssen,
der Leistungsdruck auf allen Ebenen erhöht wird,
das Abi nach 12 Jahren abgeschlossen wird. |
Ein
Umdenken im Bildungswesen ist angebracht und
notwendig. Wir brauchen Menschen, die gelernt
haben selbständig zu denken und zu handeln, zu
Ergebnissen kommen und umzusetzen, Verantwortung
zu übernehmen und zu tragen, aus sich heraus fähig
sind Ideen zu entwickeln und umzusetzen, sozial
kompetent sind, die Umwelt in das Denken und
Handeln einzubeziehen usw. Eben Menschen, die
selber kochen und nicht nur schlucken und wiederkäuen,
was serviert wird. |
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